Freitag, 27. Februar 2009

Samba Vai Vai

Erstmal ein bisschen über Sao Paulo: Die Stadt hat in der weiteren Periphärie über 20 millionen Einwohner, und ist die reichste Stadt in Brasilien. Die Stadt ist sehr westlich und fortgeschritten - und gilt so ein bisschen als London von Brasilien. Apropos London: in Sao Paulo regnet es eigentlich jeden Tag einmal. Der Regen kühlt aber nicht ab, sondern erhöht einfach nur kräftig die Luftfeuchtigkeit, sodass es nach dem Regen erstmal extrem tropisches Klima hat. Im Moment ist Sommer, und die Temperaturen variieren zwischen 25 und 32 Grad Celsius. In Sao Paulo ist das ultimative Statussymbol übrigens ein eigener Helikopter. Das hat zur Folge dass in der City 300 Helis angemeldet sind und hier am Himmel einiges los ist. Sao Paulo hat weltweit die meisten Helis, zum Vergleich: New York City hat nur 60. Hier sind mal ein paar Bilder um euch einen Eindruck von der City zu geben.




Ganz stolz bin ich natürlich dass wir direkt in der 1. Bar in der wir waren Ronaldo getroffen haben: hier das Beweisfoto. Mittlerweile wissen wir dass Ronaldo in der Nähe der Bar wohnt und scheinbar jeden Abend in der Bar ist. Ich war jetzt 2 mal in der Bar, und beides mal war Ronaldo auch da. Wenn ihr mich besuchen kommt und ihn treffen wollt sagt bescheid, ich weiss wo er zu finden ist ;)


So jetzt zu Samba Vai Vai.

Die Sambaschulen fangen im Oktober an für Carnaval zu üben, und machen das natürlich nicht im Keller oder einer Turnhalle wie das in Deutschland üblich wäre, sondern sie machen einfach ein riesen Strassenfest aus der ganzen Sache, und das zwei mal die Woche! Bei den "Festen" findet sich die "Bateria" (die Trommler) zusammen und die spielen für mehrere Stunden ihr Samba-Schulen-Lied (jede Schule hat ein eigenes). Dazu spielt noch eine kleine Band bestehend aus mehreren Gitarren und Ukulenen und ein Kerl singt bzw spricht immer dazu. Ich wollte das ganze mal sehen und bin mit 2 Freunden aus Amerika zur Vai Vai Samba School gegangen. Es war Sonntag abend und es hat geregnet wie die Sau, was aber keinen der Trommler oder der ca 300 Zuschauer davon abhielt völligst abzugehen. Die Bateria hat insgesamt 4 Stunden lang gespielt! Wir haben uns erstmal Bierkrüge für 10 Reais (ca 3,50 Euro) gekauft, für die wir den kompletten Abend Freibier bekamen. Anfangs haben wir uns ganz fasziniert und begeistert angeschaut wie gut die Bateria spielt und wie alle Menschen um uns rum (trotz Regen) gute Laune hatten und die meisten am Samba tanzen waren. Nach ca 20 minuten ertappt man sich dann dabei selber hin und her zu wippen (weil Samba kann man ja leider nicht tanzen). Irgendwann ist man dann sowas von gut gelaunt dass man einfach lautmalerisch - weil man die Lyrics ja nicht versteht - einfach mitgrölt und versucht irgendwas zu tanzen was dem Samba nahekommt. Ich hatte zwar einen Schirm dabei, blieb aber nicht lange trocken weil mehrer Frauen meinten ich sei zu trocken und haben mir den Schirm entrissen und mich so lange umarmt bis ich auch ein bisschen nass war, der Regen hat dann sein übriges getan. In dem Moment war es dann aber auch egal, weil einfach die Laune zu gut war um sich am Regen zu stören. So ähnlich muss sich Woodstock angefühlt haben ;)

Der ganze Abend war einfach Wahnsinn. Es gab keinerlei Agressionen obwohl so viele Menschen so dicht gedrängt am tanzen waren. Alle waren gut drauf und was ich am härtesten finde ist dass wirklich niemand wegen dem strömenden Regen Heim gegangen ist. Ich bin dann nach 4 Stunden im Regen tanzen Heim gegangen mit einer derart guten Laune wie ich sie in Deutschland kaum erlebt habe. Die Brasis sind einfach verrückter und lebensfroher als wir Deutschen; ich hoff ich kann davon was mitnehmen! Zum Abschluss nochmal ein Bild und ein Video vom Abend.

1 Kommentar:

  1. wow, Jonas has a beer in his hand...what a surprise! and that chick is hawt!

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